Kürzlich las ich in einem Buch etwas spannendes zum Thema Salz. Jesus braucht ja diese Aussage in Matthäus 5, 13:
„“Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz aber seine Wirkung verliert, womit soll man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts anderem mehr, als auf den Weg geschüttet und von den Leuten zertreten zu werden.“
Matthäus 5:13 NBH
Salz kann aber, rein Chemisch, seine Wirkkraft nicht verlieren. Salz bleibt Salz. Jetzt wusste Jesus vor 2000 Jahren das vielleicht einfach nicht. Wäre eine Möglichkeit. Oder… Vielleicht ist die Aussage Jesu hier auch ganz bewusst. Das Problem beim Salz ist nicht, dass es seine Salzkraft verliert, das Problem entsteht dann, wenn das Salz vergisst, Salz zu sein.
Ich esse Salz niemals pur und unverarbeitet – Salz ist dann lecker, wenn es ein sich auflösender Bestandteil eines anderen Gerichtes ist. Im finalen Gericht, da sieht man das Salz nicht mehr – es ist eingegangen in das Gesamtgebilde – aber es fehlt dramatisch etwas, wenn es nicht da ist.
Was heisst das für. uns, wenn Jesus meint, wir sollen „Salz der Erde“ sein? Ein Vorschlag: Vielleicht meint Jesus genau, die Kraft seines Evangeliums entfaltet sich nicht da, wo sie als reine Gegenkraft zu allem auftritt, was in der Welt passiert. Viel mehr soll sie eben Bestandteil dessen werden, was in der Welt passiert – nicht als Bestätigung für allerlei Übel, sondern als prägende Kraft – genauso wie Jesus das Reich Gottes mit dem Sauerteig vergleicht, welcher hineinvermengt wird, in den Teig, und von innen nach aussen alles durchsäuert. Im Schlussprodukt sind die Bestandteile „Sauerteig“ und „Teig“ nicht mehr zu trennen – aber dominant ist die Wirkung des Sauerteigs.
Wie können wir unser Leben so leben, dass es eben Salz für die Welt ist? Dass es nicht zwingend gross, laut und auf den ersten Blick ersichtlich ist – aber dass es die dominante Kraft ist in den Umständen, in welche Gott uns hineinstellt?